Neustart

Es gibt Menschen, die gehen unbeirrt ihren Weg... und irgendwie habe ich solche Menschen immer bewundert und beneidet. Sie scheinen immer zu wissen, wo sie hinwollen, die Ziele scheinen ganz klar zu sein und zielsicher gehen sie darauf zu. Auch Stolpersteine und "Rückschritte" scheinen sie nicht zu stoppen sondern eher noch mehr zu motivieren.

 

Und dann gibt es Menschen wie mich, die gefühlt die meiste Zeit ihres Lebens nur überlebt und versucht haben irgendwie mit all den Gegebenheiten zurecht zu kommen. Gefühlt habe ich die meiste Zeit meines Lebens reagiert, statt selber das Steuer in die Hand zu nehmen und zu lenken. Irgendwie waren da schon immer Wünsche und Bilder im Kopf, aber lange Zeit hat mir keiner beigebracht, wie es geht, diese Schritte auch zu gehen.

Das Thema der gestrigen Stunde war Dvesha: eine der 5 Kleshas, die laut Patanjali die Ursache für Leid und Schmerz sind. Und die es zu überwinden gilt.

 

Dvesha ist das Nicht-Haben-Wollen. Und davon gab es in meinem Leben viel... vieles, das ich nicht haben wollte, das mir nicht gefiel und von dem ich ganz dringend weg wollte. Und lange Zeit wusste ich nicht wirklich WOHIN. Hauptsache weg!

 

Tja, was man kann, das lebt man, was man lernen will, das lehrt man. Und wahrscheinlich bin ich auch deswegen beim Yoga gelandet, um endlich andere Wege gehen zu lernen. Die gute Nachricht ist, es ist nie zu spät und es fühlt sich unglaublich gut an, wenn frau lernt mehr und mehr auf den Wellen des Lebens zu reiten, immer weniger Angst hat, vom Brett zu fallen, die Lust am Lernen wieder findet und sich im bestem Falle in einer gutgelaunten Truppe anderer Surfer wiederfindet...

 

Es lohnt sich, mit schlechten Gewohnheiten zu brechen und statt dessen neue, bessere zu kultivieren. Und ein Kopfstand funktioniert schließlich auch nicht von heute auf morgen... na ja, wer weiß, keine Limitierungen ;-))