Ein 'Bett im Garten

 

Es geht bergauf, wenn auch nur Schritt für Schritt. Natürlich könnte ich die Warnzeichen ignorieren und einfach "machen", aber das will ich nicht. Nicht noch einmal ein Rückfall. Also gebe ich mehr Ruhe, als ich mir gerne zugestehen würde und versuche meinem Körper die Zeit zu lassen, die er braucht.

Warum gehst Du nicht ins Bett und schläfst?? fragt mich mein Teenager, die ihr Bett zurzeit so sehr liebt und für die draußen sein eindeutig überbewertet ist.

Ich bin ja nicht krank - also nicht in dem Sinne, dass ich mich in einen verdunkelten Raum begeben würde. Nicht freiwillig, nicht im Sommer. So habe ich mein Bett eben nach draußen verlegt - je nach Tageszeit unter die Linde oder den Kirschbaum. Ein dickes Kissen, eine dünne Decke, genug  zu trinken und Bücher, Schreibzeug, Zeitschriften.... alles Dinge, die so lange viel zu kurz gekommen sind. Und dort kann ich jetzt eintauchen, in meinen wunderschönen Garten, in die Natur, in eine gewisse Ruhe. Dort fühle ich ein Umsorgtsein, das ich im Haus nicht spüren kann, dort darf ich einfach "nicht funktionieren", da bewertet mich keiner, da bin ich niemandem eine Last. Momentan empfinde ich es als unendliches Glück, in so einer Umgebung sein zu dürfen, die Möglichkeit zu haben, draußen mein Lager aufzuschlagen, die Zeit zu haben, dem Pulsschlag der Natur zu lauschen.

Drinnen bleibt vieles liegen, aber das stört mich nicht. Was würde es bringen, ausßer Unruhe, wenn es mich belasten würde. Ich weiß, ich werde wieder fit und dann habe ich wieder Kraft und bis dahin .... - versuche ich mich fallen zu lassen in die beruhigenden Arme meines Gartens :-)