Papa wäre stolz

Gestern abend 9.00 Uhr. Eigentlich sollte mein Kleinkind todmüde sein, ich jedenfalls bin es und möchte nur noch ins Bett. Sie nicht. Auf ihrem Tagesplan steht heute noch aufräumen... wie bitte? Ja, der Kaufmannsladen und die Spielküche müssen noch aufgeräumt werden. Damit alles ordentlich ist, wenn Lisa wieder kommt.. Während ich schon im Bett liege und nicht recht weiß, soll ich jetzt ärgerlich sein oder ihr einfach ihren Rhytmus lassen. Mit wachsendem Erstaunen hab ich ihr dann zugesehen, mit welcher Ruhe und welcher Genauigkeit, ja fast schon malerisch sie all die Schätze, die sie mir am Nachmittag "aufgetischt" hatte wieder in die Regale zurückräumte. Was sie im übrigen heute wiederholt hat -  damit Mama morgen wieder schön zum Frühstück einkaufen kann. Um nach getanem Werk zufrieden ins Bett zu krabbeln und dann sofort einzuschlafen.

Ja, Papa wäre stolz auf sein Mädchen, das die Ordnung wohl von ihm geerbt hat...

Worauf sind wir eigentlich stolz bei unseren Kindern? Auf das, was uns wichtig erscheint? Oder einfach urteilsfrei auf das, was das Kind eben gut kann?

Wie oft war auf uns jemand stolz? Wie oft haben wir auf ein Lob gewartet und es kam keines... Und manchmal warten wir heute noch auf das Lob eines geliebten Menschen. ...

Ja und wenn ich es dann manchmal schaffe lachend auf mein Kind stolz zu sein, wenn es grad einen richtigen Dickkopf hat, wozu man ja auch sagen könnte, es ist willensstark, dann bin ich auf mich stolz, weil ich wieder eine alte Hürde genommen habe.