Das Leben bringt einem immer die Lektionen, die gerade für einen dran sind.... Davon bin ich immer mehr überzeugt. Und seitdem das immer mehr zu meiner Lebenseinstellung wird (ja, auch Lebenseinstellungen kann frau trainieren, wie eine Bikinifigur) lebe ich mich sehr viel leichter. Ich fühle mich eben nicht mehr vom Außen gelebt, sondern kann bewusst nach den darin enthaltenen Lektionen suchen und - okay - mal mehr, mal weniger freudvoll - aus allem lernen.
Freiwillig wäre ich im Leben niemals auf den Camping-Platz Bella Italia am Garda See gefahren. Aber! In der Gruppe und gekleidet in ein Taekwondo-Trainings-Camp habe ich mich dann doch auf dieses Abenteuer eingelassen. Und nein - ich mache bisher noch kein Taekwondo. Für meine Tochter stand hier das Training und die nächste Prüfung zum blau-rot-Gurt an. Aber das ist nochmal eine extra Geschichte.
Also bin ich, die sonst eher die Einsamkeit und die Natur sucht, zusammen mit ca 7500 (ich war extra am Check In und hab gefragt) anderen Menschen auf einem riesigen Campingplatz. Wir alle in Wohnheimen, verteilt auf 2 "Straßen", in "unserer" Taekwondo Bubble. Sich in "seinem" Clan zu fühlen hilft schon mal. Mir zumindest. Und nachdem ich am ersten Tag noch wie ein verscheuchtes Huhn auf der Suche nach einem Schlupfloch durch die vielen Straßen irrte, hat Carsten (seines Zeichens oberster Gurt, Meister, Mitorganisator...und noch so einiges mehr) mich mit seinem morgentlichen Qi Gong am See für alle, voll und ganz ins Boot geholt. Das war vertrautes Terrain und gab Sicherheit und damit für mich auch Wohlfühlfaktor :-)
Aber jetzt zu Percy Jackson. In einem dieser Filme gibt es eine Szene, die in einem Casino spielt und wo die Menschen mit Häppchen und Drinks in Spiel und Verweillaune gehalten werden. Einer der Hauptcharaktäre lehnt das auf einmal ab und erkennt, dass die Menschen damit in einer Art Trance gehalten werden. Als dem Personal das auffällt, werden Sicherheitsleute gerufen mit der Mitteilung: Achtung, da beginnt jemand aufzuwachen.
Ein bisschen hat mich die ganze Szenerie dort an eben diesen Film erinnert. Viel zu viele Menschen auf einem Platz. Und für Menschen wie mich: zu viel Zucker, ungesunde Lebensmittel, Strahlung, Alkohol und Bespaßung.
Auch ich hatte z.T. das Gefühl, wie in eine Art Trance zu verfallen, aber nicht die, in die ich mich normalerweise freiwillig begebe. Manche der Menschen fühlten sich für mich wirklich wie ferngesteuert an...
Was mich dort beeindruckt hat, war die Kraft der alten Bäume, die dort stehen und die unbeeindruckt weiter ihre immense Kraft mit allen teilen. Dieser anderen Energie stand halten, in der ihnen innewohnenden Gelassenheit. Der See, der in seiner Tiefe ebenso eine immense alte Kraft beherrbergt und versucht, die Menschen und die Umgebung damit zu speißen.
Ich für meinen Teil war froh um meine mir ebenfalls immer mehr innewohnende Einstellung des Zen:
Es ist, wie es ist. Keine Beurteilung. Hinschauen, wahrnehmen, den eigenen Weg wählen. Die anderen ebenfalls ihre Wege gehen lassen.
Auch dort habe ich meine Plätze der Ruhe gefunden. Eine gute Mischung aus Teil der Gruppe und für mich sein.
Eine ganz wunderbare Erfahrung, die das Leben mir da wieder einmal zugespielt hat und die ich mit Dankbarkeit jetzt zu Hause integrieren werde, so gut es eben geht. In der Ruhe meines Gartens. Im Schutz meines stabilen Hauses. Auf meiner Matte und im Atem... Ach ja, zum Atem gibt es auch noch eine Geschichte...
Und in der werde ich beschreiben, dass es der Atem ist, der mich immer mehr in die Ruhe und die Beobachterrolle führt. Ja, natürlich auch mein Yoga, aber das ist mittlerweile mein Fundament. Der Atem, die Meditation und immer wieder in die Beobachterrolle ermöglichen mir völlig neue Reaktionsweisen. Einen liebevolleren Umgang mit mir und meinen Mitmenschen. Wie oben gesagt: ich bestimme mein Leben immer mehr selbst und fühle mich nicht mehr so gelebt.
Wenn auch Du das lernen möchtest, dann komm einfach mal auf eine Yogastunde vorbei oder such das Gespräch mit mir.