Kattas und Karfreitagsyoga

 

Kattas sind eine Lemurenart. Affenähnliche Wesen mit langen und gestreiften Schwänzen. Brilliante Kletterer. Fürsorgliche Mütter. Verspielt. Rudeltiere.

 

Auf unserem Ausflug in die Welt des Wilden und Zahmen Kaisers besuchen wir den Raritätenzoo in Ebbs. Dort gibt  es unter anderem auch besagte Kattas. 2 Weibchen tragen ihre Jungen spazieren, die sich gut festklammern, um all das auf und ab der Mütter sicher zu bestehen. Sie dürfen sich auf dem Gelände frei bewegen und so kommt es, dass besagte 2 Mütter und wohl ein Männchen auf der Wiese vor dem Zoo auf einen dort ebenso freien Pfau treffen. Während die Mütter ruhig und unbeeindruckt ihr Ding machen rennt das Kattamännchen immer wieder aufgerichtet und mit weiten Armen auf den Pfau zu. Sobald dieser schreit oder sich auch nur in Richtung Katta wendet, schlägt es einen Hacken und rennt wieder Richtung Mütter. Ein sehr lustiges Spiel, das alle Beteiligten ausgiebig spielen.

 

Mich erinnert es an meine Themen, die mir gerade für die Karfreitagsklasse durch den Kopf gehen.

Was ist deine momentane Herausforderung.

Was macht Dir Angst und läßt dich vor Veränderungen zurückschrecken?

Wo machst Du Dich groß, ohne es zu sein?

Ist das "Problem" wirklich so bedrohlich, wie es zu sein scheint?

 

Manchmal haben wir in unserem Leben Herausforderungen, die wohl ähnlich gefährlich sind, wie ein Pfau. Sie sind in unserem Sichtbereich und wir rennen immer wieder herausfordernd auf sie zu. Wenn sie uns dann das Gesicht zuwenden, drehen wir um und hauen wieder ab. Und wenn es blöd läuft, dann geht dieses Spiel über Jahre.

 

In der heutigen Klasse ging es allerdings nicht darum, dieses Thema "anzupacken". Es ging darum, ihm erst mal Raum zu geben. Zuzuhören, was es überhaupt ist. Nicht gleich machen, sondern dem Thema erst einmal Raum geben. Zu finden, wo es sich im Körper zeigt. Und auch das wieder nur zu registrieren. Die Stunde bestand aus ganz einfach Yogahaltungen, dafür mit viel Spüren und begleitet vom Gong. Der Gong arbeitet ohnehin auf seine ganz eigene Art und Weise und man kann nie vorhersagen, was er in Bewegung bringt.

 

Von außen betrachtet konnten die Teilnehmerinnen ihren "Pfau" gelassen ins Auge sehen und sich zum Ende dann endgültig den Schwingungen des Gongs überlassen.

 

Und ich bin zutiefst dankbar, solche Stunden anbieten zu können und Menschen auf ihrem ganz individuellem Weg zu begleiten.

 

Wunderschöne Ostern Euch allen!