Lebens - Wege?!

 

Da stehe ich nun vor den Schildern, Glasalm steht da. Ja, genau da will ich hin. Aber da ist kein Weg... "Na, da die Wiese hinauf!" Sagt der Bauer. Meinem fragenden Blick entnimmt er wohl, dass ich keine geübte Wanderin bin. "Den weiß-roten Stempen hinterher". Okay, das war ernst gemeint - grad aus die Wiese hoch. "Klettere einfach drüber. Nein! Nicht da! Da drüben" Ich stand vor dem Viegatter und machte mich auf drüber zu klettern. Hatte Kindheitserinnerungen vor Augen. Aber nein... es gibt kleinere Tritte für die Wanderer.

 

Auf dem Weg nach oben kommen die Gedanken über meine eigenen Lebenswege. Zuerst ist es eben Wiese ohne Weg nach oben, dann folgt ein ausgetretener Pfad, schmal, viele Wurzeln und Steine, an der linken Seite ein Stacheldrahtzaun, rechts ist frei mit vielen Veilchen, Buschwindröschen, Butterblumen. Es ist steil. Dann kommt eine Schotterstraße. Breit, aber nicht schön zu gehen. Da war mir der schmale Pfad lieber. Schließlich stehe ich vor der Alm, gehe weiter, durch eine kleine flache Mulde, wie in eine andere Welt hinein. Plötzlich ist alles ruhig, der Lärm von Autos und menschlichem Treiben ist hier nicht mehr zu hören.

Schlachten aus den Chroniken von Narnia tauchen vor meinem inneren Auge auf. Dann geht es wieder runter, steil und über diesmal recht große Steine...

 

Es erinnert mich alles an die Wege meines Lebens. All das habe ich schon erlebt. Die grünen Ebenen, die steilen Hänge, die staubigen Schotterstraßen und die lieblichen Pfade. Den beengenden Stacheldraht und die unbegrenzte Freiheit. Alles kam und alles ging. Und ich bin immer noch in Bewegung und begierig darauf weiter neue Wege zu erkunden. Machmal auch alte vertraute wieder zu gehen, um mich zu erholen. Dann wieder neue, um mich herauszufordern und zu wachsen. Manchmal bleibe ich einfach nur sitzen, dann gehe ich wieder entschlossen voran.

 

Das Leben eben! Und alles trägt auf irgend eine Art und Weise Schönheit in sich.