Sind die arm....

...??? fragte mich meine Kleine mit großen Augen. Wir sind auf dem Weg vom Gare de Nord zum Gare de l'Est... durchs Pariser Bahnhofsviertel. Vor den Hotel einer großen Kette sitzt ein Vater mit seiner kleinen Tochter - vermutlich so alt, wie meine - und streckt einen alten Pappbecher in Richtung der vorbeieilenden Passanten.

Ja, sage ich, vermutlich... Was meine Kleine wohl irritierte war die Fröhlichkeit, die Vater und Tochter ausstrahlten. Beide abgerissen und schmutzig und doch haben sie uns angestrahlt. Und es war keine aufgesetzte Fröhlichkeit. Wir haben Geld reingeschmissen und sie haben noch mehr gestrahlt.

In mir hat dieses Bild einen tiefen Eindruck hinterlassen, was doch die eigene Einstellung ausmacht und dass es in vielen Situationen möglich ist, glücklich zu sein. In meiner Tochter hat es interessanterweise das Bild hinterlassen, dass es wohl Spass macht, auf der Straße zu sitzen und Geld zu sammeln und das Armsein nicht schlimm ist.

 

Vielleicht war es die Nähe von Vater und Tochter, die es ihnen erleichtert hat...

 

"Ich mach das jetzt dann auch mal. Nehme meinen Hut, setze mich auf die Straße und sammle Geld." Wie sage ich meinem Kinde, dass sie das hier nicht einfach machen kann - und vor allem, wie halte ich sie ab. Ich kenne sie gut genug um zu wissen, wie das ist, wenn sie sich was in den Kopf gesetzt hat... ;-)

 

 

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