Manchmal hat man das Glück und man darf Gespräche führen, die sind sehr persönlich. Da erlaubt einem jemand Einblick in seine Seele, ganz ohne Aufhebens, ohne Scheu, ohne Drama.
Vor einer Weile schon hatte ich mit einer lieben Bekannten so ein Gespräch. Sie hat über den Tod ihres Vaters erzählt und ein Ausspruch dazu war: es hat keine Wunde hinterlassen, da hat sich ein ganzer Krater aufgetan und ich konnte oft nur noch sitzen, atmen und warten, bis der Schmerz und das Toben wieder vorbei waren. Es war alles wund, aber dieses Wundsein hat mir auch ermöglicht, in Tiefen zu gehen und Dinge zu sehen, die mir im Normalen nicht möglich gewesen wären....
Vor solchen Gefühlen haben die meisten von uns Angst. Ist es doch in unserer Gesellschaft nicht üblich, diese zu zeigen, da muss man halt durch... Nur wenige haben wirklich das Geschenk an der Seite, dass in solchen Zeiten auch ein Mensch neben einem ist, der einen begleitet und das auch mit aushält. Denn es braucht seine Zeit.
Aber genau dieses Wundsein birgt auch das Potential, dass wirklich etwas heilen kann, dass ein Richtungswechsel möglich wird, dass eine neue Blickrichtung möglich wird. Dass die verschlossenen Türen in unserem Herzen wieder ganz weit aufgehen und es wieder strahlen kann und darf - so, wie es ursprünglich mal gedacht war. Dass man das Leben wieder lieben und wertschätzen kann und darf. Dass man auch wirklich wieder - im wahrsten Sinne des Wortes - lebendig ist...
Und je lebendiger man wird, umso mehr kommt die Wertschätzung wieder für das, was ist. So hat mich heute morgen nach der Meditation eine Teilnehmerin ganz herzlich in die Arme genommen und mir gesagt: es freut mich so, dass es Euch wieder gut geht. Und es kam wirklich von Herzen und solche Sachen gehen ins Herz und tun unendlich gut. Danke :-)
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