Ent-Täuschung

Wir alle kennen diesen Begriff... auch wenn wir ihn meistens nur im Begriff der Enttäuschung betrachten.

Wir sind enttäuscht von etwas oder jemandem. Die Sache, die Person oder das Projekt hat nicht gehalten, was wir uns davon erwartet haben. Manchmal wurde uns etwas vorgespielt, ein falsches Bild gezeigt, machmal haben wir aber auch etwas völlig anderes wahrgenommen, unser Wunschbild auf jemanden projeziert oder eine Vorstellung von einer Sache gehabt, die einfach nicht den Gegebenheiten entspricht.

 

Nun zeigt sich das wahre Gesicht, die nackten Tatsachen und oft gefällt uns das nicht. Diese Ent-Täuschung an sich wäre noch nicht schlimm. Problematisch wird es immer erst dann, wenn Emotionen dazu ins Spiel kommen. Diese können vielfältig sein: im allerbesten Fall kann man darüber lachen und sagen "wieder was dazugelernt". Meistens sind es aber eher Gefühle von Trauer, Wut bis hin dazu, dass wir uns dafür schämen, einem falschen Bild "aufgesessen" zu sein.

 

Manchmal haben wir auch Angst davor, die Dinge oder auch Beziehungen zu ent-Täuschen. Was tun wir dann, wenn sich auf einmal herausstellt, dass das, was wir jahrelang gelebt haben eigentlich eine ganz andere Grundlage hat, als wir bisher angenommen haben.... dann bricht oftmals vermeintliche Sicherheit weg, dann muss ich Wege neu definieren, mich für andere Sichtweisen öffnen.

 

Aber was wäre, wenn das alles aus der Distanz gesehen werden könnte, nicht aus der Frosch- sondern aus der Adlerperspektive? Vielleicht wüßte ich dann, dass sich aus der neuen Konstellation schon bald etwas wunderbar Kreatives ergibt... das das wahre Gesicht so viel schöner ist, als die Täuschung, wenn es auf dem richtigen Platz steht...

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